Alles hat ein Ende …
… manchmal ein gutes, manchmal ein nicht so gutes und manches einfach so zwischendurch nicht ganz so gut.
Von Torrox nach Murcia
die schnellste Route von Murcia nach Malaga führt ja bekannterweise über den „Andalusien-Highway“ (A7).
Diese Strecke bin ich aber nun schon zu oft gefahren. Daher ist mir die Plastikwüste um Almeria mittlerweile wohlbekannt. Auch wenn es (tatsächlich) das einzige vom Weltraum aus erkennbare menschliche Bauwerk sein soll, macht es das nicht unbedingt sehenswerter. Wer diesen Wahnsinn von Ressourcenverschwendung (Wasser und Energie) einmal leibhaftig gesehen hat, wird sich beim Einkauf im deutschen Supermarkt bestimmt überlegen, ob er im Winter unbedingt Früchte und Gemüse aus Spanien haben muss.
Also nahm ich wieder mal seit 2013 den Weg über die Sierra Nevada.
Allein von der Küste nach Grenada ist es eine wunderbare Landschaft. In der Ferne grüßen die schneebedeckten Gipfel auch noch Ende März und bestimmt auch über den Rest des Jahres.
Die Stadtautobahn um Granada funktioniert so gut, dass wirklich keine Zeit für einen Blick auf die Alhambra bleibt. Nur gut, dass ich diese schöne Stadt mit dem Weltkulturerbe schon einmal vor einigen Jahren besuchen konnte. Aber ich komme wieder – versprochen.
Weiter in Richtung Ostküste und Murcia führt der Weg durch den wunderschönen“ Naturpark Sierra de Baza“ bis wieder der Andalusien-Highway A7 erreicht wird. Auf dieser Autobahn erreichte ich dann auch bald Murcia.
Wer meinen Beitrag vom ersten Rückreisetag 2023 in Erinnerung hat, weiß,
dass damals der linke vordere Blinker unterwegs verloren ging 😢.
Es scheint sich eine Tradition anzubahnen und ich warte auf den Verlust eines rückwärtigen Blinkers.
2024 hat es jedenfalls den rechten Blinker erwischt.
Als gelernten Ossi, mit viel Papa-Erfahrung im Schrauben und Reparieren, sowie von Notlösungen à la DDR, konnte ich auch diesmal wieder eine prima Lösung für den Heimweg finden. Schließlich lag der Boxenstopp in Murcia auf einem großen Parkplatz mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Danke hiermit an die Ingenieure von EURAMOBIL für die „zuverlässige“ Befestigung der Blinkleuchte, die mir dieses jährliches Ritual verschafft😉
Die Route
Murcia – Las Cuevas de San Jose (Castellon)
Nach einer erfolgreichen „Reparatur“ und einer ruhigen Nacht auf dem großen Parkplatz am Stadtrand von Murcia mit vielen Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten ging es weiter Richtung Norden zu den berühmten Höhlen von San José.
Da der Keilriemen der Lichtmaschine auch nach vielen tausend Kilometern immer mal wieder zu Schreien anfing, war dies keine entspannte Tour. Für den nächsten Tag musste da, bei keiner Besserung eine Lösung gefunden werden.
Jedenfalls war ich am Tagesende zu platt und genervt, um den Höhlen einen verdienten Besuch abzustatten. Aber auch hier sei gesagt: Ich komme wieder!
Die Route
Castellon – Figueres
Auch der Stellplatz in Castellon bei den tollen Höhlen ist empfehlenswert. Wie die meisten spanischen Stellplätze, vor allem an touristisch interessanten Plätzen, sehr sauber und großzügig ausgelegt. In das Städtchen führen bequeme Fußwege und an den Höhlen ist für Speis und Trank gesorgt. Auch eine Tourismusinformation befindet sich gleich am Platz.
Nun sollte es aber endgültig in Richtung Frankreich gehen und mein diesjähriger letzter Stellplatz befindet sich kurz vor der Grenze in Figueres am Esclat Supermarkt. Hier könnte ich das Dali Museum besuchen, aber es heißt ja „Strecke machen“.
Wie sich schon am Vortag andeutete, meinte es der Keilriemen nicht wirklich gut mit meinen Nerven und Gehörgängen.
Bei Orpesa hatte ich auch die Nase (oder besser die Ohren) voll! Also voller Vertrauen wieder mal den ADAC angerufen (10:30) und auf Hilfe gehofft. Mir wurde eine professionelle Werkstatt im Städtchen empfohlen. Also nix wie hin. Haha. Die „Werkstatt“ hatte ungefähr die Größe eines PKW-Stellplatzes. Aber gegenüber hatte sie eine private Parkmöglichkeit und der „Meister“ würde auch „gleich“ mal zum Schauen kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam der Maestro auch und stellte mit fachmännischem Blick fest, dass der Keilriemen an der Lichtmaschine quietscht. Ah-Ja! ABER – seine Werkstatt sei nun wirklich für mein Schätzchen „etwas“ zu klein. Das wusste er erst jetzt?!
Also wieder den ADAC bemüht. (Es war schon Samstag-Mittag!).
Also NEIN, heute kann da wohl außer Abschleppen nicht mehr geholfen werden. Abschleppen? Mein Schätzchen FÄHRT selbstständig!
Was machen denn FIAT/IVECO-LKW’s bei einem Problem am Wochenende?
Die Antwort war ziemlich spanisch-lastig: „NIX – die warten auf Montag!“
Dann also wieder Eigeninitiative: Wo ist die nächste IVECO-Werkstatt? Okay – nur 30 Minuten entfernt. Schließt aber 13 Uhr! Dann mal Gas geben und nichts wie hin!
Dort, in einer riesigen LKW-Werkstatt, angekommen, nahm mich auch gleich ein junger, dynamischer Fachmann in Empfang und schaute sich umgehend das Problem und stellte mit fachmännischem Blick fest, dass der Keilriemen an der Lichtmaschine quietscht. (sorry für die Wiederholung 🙃). ABER jetzt ist ja gleich Feierabend und da müsste ich mich schon bis Montag gedulden!
AAAARRRGGGHHH 🤢
Dann also auf zum Etappenziel und versuchen, mit einer gewissen Drehzahl den Keilriemen bei Laune zu halten.
In Figueres angekommen, kam wieder der Ossi und Papa sein Sohn durch.
So ein Keilriemen ist ja nun auch keine Raketenwissenschaft.
Mit etwas Geduld, Kraft und richtigem Werkzeug waren den Bedürfnissen des Keilriemens,
sowie der Lichtmaschine Genüge getan und beide geben seit dem (mehr als 3.000 Kilometer) absolut Ruhe.
Nach einem letzten spanischen Einkauf im Esclat Supermarkt war dann endlich auch Feierabend.
Die Route
Auf nach Frankreich
Von Figueres aus führte eine ziemlich lange Etappe zum Stellplatz beim Vogelpark „Parc des Oiseaux„.
Diesen Platz nutze ich sehr gerne, wie viele andere „Zugvögel“, als kostenlosen Zwischenstopp bei Lyon. Ist zwar ein ganz schönes Stück Weg, aber zum Strecke machen, prima geeignet. Hier treffen sich viele Camper, die dem Winter im Norden entfliehen wollen, auf der Hin- oder Rücktour zum warmen Süden.
Im Örtchen gibt es auch Einkaufsmöglichkeiten, eine Apotheke und alles, was der Reisende so brauchen könnte. Da die Strecke von Lyon aus größtenteils (über gut ausgebaute) Landstraßen führt, konnte auch noch mal „günstig“ getankt werden, bevor es auf die Autobahn Richtung Deutschland ging.
Die Route
Zurück im Chaos
Monatelang bin ich ziemlich entspannt auf tausenden Kilometern in Spanien und Frankreich unterwegs gewesen. Aber Deutschland und seine Autobahn-Nutzer holen mich jedes Mal auf einen entsprechenden Stresslevel zurück 🤢
Drängeln, Lichthupe, Rasen … – wer kennt es nicht??? WARUM KÖNNEN ES ANDERE LÄNDER BESSER?
In diesem Jahr führte mich der Weg nicht zu den „üblichen Verdächtigen“ am Rande der Städte, wie zum Beispiel Freiburg. Dort gibt es ja am Stadion den „schattenfreien Beton-Stellplat“z, für den gezahlt werden darf. Im letzten Jahr nutzte ich diesen für einen prima Ausflug in das schöne Freiburg. Mit dem ÖPNV geht das recht schnell und problemlos.
In diesem Jahr wollte ich aber mal was anderes ausprobieren. So kam ich zum (kostenlosen) Stellplatz nach Waldkirch.
Dies scheint noch ein „Geheimtipp“ zu sein. Jedenfalls war ich mit einem Nachbarn der einzige Camper vor Ort 😉
Der Platz ist nur für wenige Fahrzeuge ausgelegt und liegt direkt am „Stadion“. Aber auch ebenfalls an einem sehr schönen, gepflegten Naherholungsgebiet mit einem schönen See, direkt am Stadtrand.
Leider war der Biergarten (noch) nicht geöffnet.
Vom Stellplatz sind es auch nur wenige Gehminuten bis ins „Stadtzentrum“. Hier finden sich ganz tolle Verköstigungsmöglichkeiten jeder Couleur. Ich entschied mich für die Pfeffermühle, weil ich mal wieder „deutsch“ essen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht 😋
Die Route
Back in Germany – viel zu erzählen 😉
Ja, nun wieder zurück in Deutschland. Auch hier gibt es bestimmt wieder viel zu erzählen.
Wer Interesse haben sollte, einfach dranbleiben 😋