Der Plan BALTIKUM 2023 sieht vor, dass ich alle drei baltischen Länder besuchen möchte. Deshalb ging es nach der schönen Woche an der Kuhrischen Nehrung gleich weiter nach Lettland.
Von Klaipeda aus führt die A13 direkt in die Hafenstadt Liepāja in Lettland. Hier sollten wir ja eigentlich mit der Fähre aus Deutschland ankommen, aber naja … – DIe Story kennt ihr ja 🤨
Nun also „uff de Gass – durch die Hintertür“ 😉
Nach ca. 100 Kilometern auf der gut ausgebauten litauischen Fernverkehrsstraße erreichten wir die Grenze nach Lettland.
Diese ist allerdings lediglich durch ein blaues Schild erkennbar.
Es gibt auch hier, wie an der Grenze Polen-Litauen, nichts was auf einen Grenzübergang hinweisen könnte.
Lediglich eine spezielle Bauruine auf der linken Straßenseite, könnte vielleicht Geschichten aus der „alten Zeit“ erzählen.
Auf der lettischen Seite unterscheidet sich diese, mit europäischen Mitteln gut ausgebaute Straße,
lediglich dadurch, dass sie nun A11 heißt.
Ansonsten führt die Straße ziemlich schnurgerade nach Norden.
Dabei kann es vielleicht langweilig werden, aber die Landschaft ist doch ziemlich abwechslungsreich und es gibt links und rechts der Straße (fast) immer etwas zu entdecken.
In Liepāja versuchte ich wieder mal, eine günstige Prepaidkarte für das Unlimited-Internet zu ergattern. Leider war die vorher mit LMT ausgehandelte „Month for All-Karte“ für 24,89 € nicht im angegebenen Shop verfügbar 🥴Da kam mir allerdings die Hilfsbereitschaft der Letten zu Hilfe. Ein junger Mann erklärte mir zusammen mit der netten Verkäuferin, dass ich „sowas“ gar nicht brauchen würde. Vielmehr wäre mir doch mit einer „Unlimited-one-Week-Karte“ geholfen. Diese kostet einmalig 4,99 € für die erste Woche und kann bei Bedarf jede Woche für 3,99 € erweitert werden:
Die Antworten auf Fragen nach irgendwelchen Formularen, Ausweisen oder Geburtsurkunden hatte ich ja in Kaunas bereits erfahren.
Außer fraglosen Gesichtern gab es nix. Einfach Karte ins Handy basteln, die eigene Rufnummer anrufen und schwupps ist man eine Woche unlimited im Web unterwegs.
(Dass diese Karte mir, wie wahrscheinlich jede andere auch, im „Gebüsch“ an der Ostseeküste nicht viel helfen würde, sei mal dahingestellt. Dort tröpfelt das Internet genauso langsam durch den Äther, wie an manchen Stellen im Rhein-Main-Gebiet 🥴)
Nach dem erfolgreichen Erwerb diese tollen SIM-Card, führte die Strecke nun wieder weiter in Richtung Norden. Ziel war es ja, ein ruhiges Fleckchen direkt an der Ostseeküste zu finden.
Bis dahin, einem ziemlich verstecktes Plätzchen, waren es noch circa 20 Kilometer. Dies sollte also in kürzester Zeit machbar sein.
Allerdings war kurz nach Liepāja Schluss mit Lustig und gut ausgebauter Europastraße. Zuerst ging es ca 15 Kilometer über übelste Landstraßen, auf denen aber zumindest irgendwann mal Asphalt aufgetragen und geflickt worden war:
Nach dem Schild zum Campingplatz wurde aus der Asphaltstraße eine echte Wellblechpiste,
auf der wir mal so richtig über mehrere Kilometer durchgeschüttelt wurden.
Sollten die Stoßdämpfer bis jetzt noch nicht gelitten haben,
nun taten sie es.
Die restliche Strecke führte dann über einen Waldweg,
den ich stoßdämpfertechnisch lieber doch mit dem UNIMOG genutzt hätte.
Nach dieser Tortour für unser Schätzchen erreichten wir dann trotzdem einen wunderbar leeren (!) Campingplatz.
Hier wurden wir sehr freundlich von zwei Damen empfangen, die uns auf Deutsch ganz herzlich willkommen hießen. Für 13 Euro (mit ASIC) pro Tag wollten wir hier eine Woche in abgeschiedener Ruhe genießen. Der Platz ist wirklich sehr gepflegt. Es gibt saubere und moderne Sanitäranlagen, eine tolle Küche zur kostenlosen Benutzung und Wäsche waschen ist auch kein Problem.
Auf einem Waldweg erreichten wir in ca. 10 Minuten den tollen, lettischen Ostseestrand. Dort hatte Chico natürlich einen Riesenspaß, weil er ohne Leine ungehindert rumtollen und den Sand umgraben konnte. Meine einzige Befürchtung war, dass er so tief buddeln würde, dass die Ostsee auslaufen könnte 🫠